Wie wir wissen, ist die Almlandschaft, so wie wir sie bei uns im Rotwandgebiet oder sonstwo in den heimatlichen Bergen antreffen, ein Stück gewordene Umwelt, die durch maßvolle Rodungstätigkeit in Hochtälern und an den daraus aufsteigenden Bergflanken und durch weidewirtschaftliche Nutzung der gewonnenen Fläche während der Sommermonate entstanden ist und dabei in charakteristischer Weise geprägt wurde. Ursprünglich, durch die klimatischen Verhältnisse mit hohen Niederschlägen bedingt, waren unsere Berge am nördlichen Alpensaum bis hinaus zur Waldgrenze ein geschlossenes Waldgebiet, in dem die Nadelbaumarten Fichte und Tanne vorherrschten, neben Bergahorn, Rotbuche und einigen anderen Laubhölzern.
Wer sich einmal aufmerksam auf den Almböden im Krottental umgesehen hat, wird wohl Hinweise darauf gefunden haben, daß die Zahl der Almhütten einstmals größer gewesen sein muss. Grundmauerreste, sowie die Häufung der ausgesprochen nitrophilen Brennessel an einigen Stellen, legen ein sicheres Zeugnis dafür ab. Doch im Laufe der Zeit verschwanden diese Almen. Die Weiderechte fielen den anderen, größeren Almen zu. Und heute liegen sie ausschließlich bei der Hansenbauer- und Reisberger Alm, die alljährlich 70 bis 80 Stück Jungvieh von Juni bis in den September hinein beherbergen.